Vor Beginn der Gruppenfahrt sollten die Streckenplanung und die Trainingsziele besprochen werden. Im Vorfeld können nach Absprache auch Zwischenstopps vereinbart werden. Es besteht Helmpflicht zum eigenen Schutz!
Bitte bedenkt, dass das Fahren in der Gruppe volle Konzentration erfordert. Die Geschwindigkeiten in der Gruppe sind relativ schnell und die Sicht nach vorne ist nicht immer gewährleistet. Also bitte ein gleichmäßiges Tempo fahren, für den Hintermann mitdenken und alle Zeichen und Informationen rechtzeitig von vorn nach hinten weitergeben.
- Handzeichen (Alternativ kann auch laut gerufen werden)
- Gestreckter Arm nach rechts oder links: Abbiegen in die entsprechende Richtung
- Flache Hand sanft nach unten bewegen: Tempo raus
- Flache Hand nach oben gestreckt: Achtung Gefahrenstelle oder Haltestopp folgt
- Arm nach Außen pendeln: Vorsicht Bahnschiene oder Bodenwelle
- Finger nach unten auf den Boden gerichtet: Vorsicht Schlagloch, Gully, Scherben usw. Damit auch die nachfolgenden Teilnehmer informiert werden, sollten die Handzeichen nach hinten weitergegeben werden.
- Um zu vermeiden, dem Vordermann hinten aufzufahren, sollte man leicht versetzt hintereinanderfahren und einen ausreichenden Abstand wählen. Die Handposition am Lenker sollte so gewählt werden, dass ein plötzliches Bremsen möglich ist. Daher empfiehlt sich eine Position nahe der Bremshebel.
- Man sollte die Abstände innerhalb der Gruppe nicht zu groß werden lassen, damit man von anderen Verkehrsteilnehmern als zusammenhängende Gruppe erkannt wird.
- Vor Kreuzungen oder in Situationen, in denen ein Halt notwendig werden kann, sollte dieser rechtzeitig (Hand gerade nach oben gestreckt) angezeigt werden.
- An Ampeln, Kreuzungen und Querungen von Hauptstraßen zügig und als Gruppe anfahren. Auf der Gegenseite sollte Platz geschaffen werden für die Nachkommenden.
- Laut Straßenverkehrsordnung müssen auf öffentlichen Straßen Radfahrer einzeln hintereinander fahren. Ab einer Gruppe mit 16 Teilnehmern ist jedoch das Fahren auch zu zweit nebeneinander erlaubt. Man bildet dann einen geschlossenen Verband nach § 27 Abs.1 Satz 2 StVO.
- Wenn es nötig ist, sollte man wieder hintereinander fahren, z.B. bei Gegenverkehr, Überholen auf engen Straßen, Fahrradwegen oder Engstellen. Das sollte rechtzeitig mit Handzeichen angezeigt werden. Anschließend ist nach dem Reißverschlussverfahren einzufädeln.
- Sollte die Gruppe anhalten müssen, dann bitte nur so, dass andere Verkehrsteilnehmer nicht behindert werden. Man sollte dazu eine passende Gelegenheit abwarten und dann rechts ranfahren.
- Bremsen: Auf keinen Fall abrupt am Bremshebel ziehen. Der nachfolgende Fahrer kann im Pulk unmöglich so schnell reagieren. Außerdem lösen zu harte Bremsmanöver Kettenreaktionen aus, die im ungünstigen Fall die ganze Gruppe zum Sturz bringen können. Besser kurz zur Seite ausscheren und den Wind als Bremse nutzen.
- Spur halten: Bei der Einfahrt in eine Kurve sollten alle Fahrer die gewählte Linie halten. Dementsprechend sollten sie ihre Geschwindigkeit anpassen, damit die Fliehkraft sie nicht zu weit nach außen trägt.
- Aufstehen/Wiegetritt: Wer kurz aus dem Sattel in den Wiegetritt gehen möchte, sollte sich vorher vergewissern, ob jemand direkt am Hinterrad fährt. Hier hilft es ein Zeichen zu geben (sich auf das Gesäß klopfen), um den Hintermann zu informieren.
- Nicht „Lutschen“: Wer in der Gruppe zu wenig arbeitet und sich komplett aus der Führung heraushält, zieht sich den Unmut der anderen Fahrer zu. Wer Windschatten nutzen will, sollte auch etwas dafür tun.
- Nicht „Rotzen”: Früher oder später muss insbesondere in den Wintermonaten der ganze „Rotz“ raus, aber bitte nicht mitten im Pulk. Das gilt übrigens auch für alles andere, was man während der Fahrt loswerden möchte. Dann sollte man in der Gruppe nach hinten wechseln.
- Führungswechsel: Frühzeitig vor einer Erschöpfung den Wechsel durchführen. Den Führungswechsel rechtzeitig mit Ellenbogen oder der Hand zu der Seite anzeigen, von wo der nachfolgende Fahrer in die Führung fährt. Der Nachfolgende hält das Tempo konstant. Der ausscherende Fahrer wird erst dann langsamer, wenn er die Spur gewechselt hat.